Ausbildung statt Ausbeutung - junge Lehrkräfte stärken
- Bessere Rahmenbedingungen für guten Ausbildungsunterricht
- Reduzierung des selbstständigen Unterrichts
- Deutlich höhere Bezüge für LAA
Angehende Lehrkräfte brauchen bestmögliche Ausbildungsbedingungen. Deshalb haben für den PhV Ausbildung und Prüfung stets Vorrang vor der Unterrichtsversorgung: Referendarinnen und Referendare sind nicht dafür da, um Engpässe bei der Unterrichtsversorgung aufzufangen. Das Referendariat darf nicht mit immer weiter ausufernden Curricula und einem zu hohen Kontingent an selbstständigem Unterricht überfrachtet werden. Deshalb steht der PhV auch der Möglichkeit, bis zu sechs Stunden Mehrarbeit vor dem Ablegen der zweiten Staatsprüfung im Referendariat leisten zu können, sehr kritisch gegenüber.
Wichtigstes Merkmal einer erfolgreichen schulformspezifischen, universitären Lehrkräfteausbildung ist aus Sicht des PhV die Fokussierung auf die Fachlichkeit. Sie ist für die Unterrichtsplanung, -gestaltung und didaktische Reduktion unerlässlich – dies gilt gleichermaßen für die Gymnasiale Oberstufe und die Sekundarstufe I.
Die Ausbilderinnen und Ausbilder an den Seminaren benötigen hinreichende Spielräume und zumutbare arbeitszeitliche Rahmenbedingungen. Der PhV fordert daher, die Kürzung der Entlastung für die Fachseminare rückgängig zu machen. Auch die Fachlehrerinnen und Fachlehrer, die an den Schulen an der Ausbildung zukünftiger Lehrerinnen und Lehrer beteiligt sind, müssen zeitlich entlastet werden.
Zur bestmöglichen Ausbildung zählt auch die gesetzlich verankerte amtsangemessene Alimentation. Dabei ist die allgemeine wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung zu beachten. Die Anwärterbezüge sind bezogen auf die Qualifikation, die LAA mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium mitbringen, zu niedrig. Die massiv gestiegenen Lebenshaltungskosten sowie hohe Anschaffungskosten für Unterrichts- und Arbeitsmaterialien führen dazu, dass die aktuellen Anwärterbezüge Referendarinnen und Referendare teilweise in prekäre finanzielle Verhältnisse bringen. Hinzu kommt die Kürzung der LAA-Bezüge nach nicht bestandener zweiter Staatsprüfung bei gleichzeitiger Verlängerung des Referendariats. Wir fordern die sofortige Abschaffung dieser Regelung.
Die Übergänge vom Referendariat zur ersten Stelle müssen besser gestaltet werden. Die Einstellungstermine ins Referendariat sollten an den Beginn des Schuljahres bzw. -halbjahres angepasst werden. Außerdem darf der Einstellungsrhythmus der LAA nach ihrem Weggang mitten im Schuljahr nicht dazu führen, dass es Engpässe in der Unterrichtsversorgung an den Schulen gibt.