Taten statt Worte - Wertschätzung auch für uns
- Erhöhung der Stellenzulage für Sek-II-Lehrkräfte
- Deutlich mehr Beförderungsstellen
- Nein zur Einheitslehrkraft
Das Thema Lehrermangel bestimmt die mediale Öffentlichkeit. Politische Lösungen konzentrieren sich auf die Einstellung von Quer- und Seiteneinsteigern sowie Alltagshelfern für die Grundschulen, die monetäre Besserstellung von Primar- und Sek-I-Lehrkräften und eine Imagekampagne. Die Überhänge an den Gymnasien, die wir bis 2026/27 bis zum Ausbau von G9 haben, werden danach in einem deutlichen Lehrerunterhang münden.
An Gesamtschulen existiert bereits jetzt ein teilweise dramatischer Lehrkräftemangel. Die offenen Stellen können auch deshalb nicht besetzt werden, da das Lehrpersonal in dieser Schulform nur zu 47 % aus Sek-II-Lehrkräften bestehen darf. Potenzielle Sek-II-Bewerber können somit nicht eingestellt werden und müssen sich teilweise jahrelang mit Befristungen zufriedengeben. Bislang ist für Sek-II-Kolleginnen und -Kollegen weder spürbare Entlastung noch Wertschätzung vorgesehen.
Entlastungen schaffen und Wertschätzung zeigen, dies sind die Stichworte, die Lehrerinnen und Lehrer erwarten. Was kommt, sind dienstliche Maßnahmen, die noch größere Frustration bringen, Einschränkungen der voraussetzungslosen Teilzeit und die Sorge um eine Abordnung gegen den eigenen Willen. Gerade an unseren Schulformen ist der Frust sehr groß, sogar Kündigungen sind keine Seltenheit mehr.
Der PhV sieht die Lehrkräfte mit Verantwortung für das Abitur nicht ausreichend von der Politik gewürdigt und zu stark belastet. Für Wertschätzung genügen keine warmen Worte, sie zeichnet sich durch Taten aus.
Wir fordern zur Entlastung eine deutliche Erhöhung der Anrechnungsstunden mit einer festgeschriebenen, nicht verhandelbaren Entlastung für korrigierende Kolleginnen und Kollegen und eine weitere Entlastung für sonstige Aufgaben. Wir fordern eine monetäre Wertschätzung durch eine deutliche Erhöhung der Stellenzulage und signifikant mehr Beförderungsstellen nach A 14 und vor allem nach A 15.
Zur dauerhaften Attraktivierung des Lehrerberufs müssen dringend Maßnahmen greifen, die gerade auch die Sek-II Lehrkräfte motivieren, damit sie ihren Ansprüchen an guten Unterricht mit dem Ziel, ihre Schülerinnen und Schüler erfolgreich zu einem bundesweit vergleichbaren Abitur zu bringen, gerecht werden können. Bildung braucht mehr Zeit und Anspruch – Bildung braucht mehr Geld!
Die jeweiligen Schulformen stellen unterschiedliche fachliche und pädagogische Herausforderungen an die Lehrkräfte. Dabei ist es nachvollziehbar, an den unterschiedlichen Laufbahnen (2.1 gehobener Dienst/2.2 höherer Dienst) festzuhalten. Im Sinne des mehrgliedrigen Schulsystems, einer nach Schulformen differenzierten Lehrerausbildung und des Erhalts eines konkurrenzfähig bleibenden Bildungssystems darf es zukünftig keinen Einheitslehrer geben, der von Schulform zu Schulform hin und her geschoben werden kann. Dies trüge nicht zu Wertschätzung, sondern zu Entprofessionalisierung bei.